„Da fliegt eine!“ und „Da! Da noch eine!“, schallte es aus der Runde. Gebannt schauten die NAJU-Kids und Teens in den Abendhimmel über Rinderweiden am Ortsrand von Mellendorf. Manche
Breitflügelfledermäuse flogen sogar recht nah über den Köpfen der Exkursionsteilnehmer. Mit einem Bat-Detektor wurden ihre Ultraschall-Orientierungs- und -ortungsrufe hörbar gemacht. Später waren
auch noch deutlich kleinere und agiler fliegende Zwergfledermäuse zu beobachten.
Zuvor hatte sich die Naturschutzjugend Wedemark im Therapiegarten getroffen, der ein vorbildliches Beispiel für einen insektenfreundlich und gleichzeitig sehr schön gestalteten Garten ist.
Dr. Irene Jacks-Sterrenberg, Fledermausexpertin des
NABU Wedemark, informierte hier anhand von Bildern und einem Präparat über ihre Lebensweise und Besonderheiten und welche Arten in Niedersachsen vorkommen. „Sie müssen pro Nacht ein Drittel
ihres Körpergewichtes an Insekten fressen, um zu überleben“, erläuterte sie, „daher ist es sehr wichtig, mehr für den Insektenschutz zu tun.“ Der Rückgang der Fledermausbestände sei erschreckend.
Der Mensch hat den Insektenrückgang durch den massiven Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und die Beseitigung natürlicher Strukturen verursacht. Es kommt jetzt darauf an, in der
Landschaft und in Siedlungen und Gärten natürliche Pflanzenbestände zu erhalten und neu anzulegen, um so die Lebensbedingungen für Insekten zu verbessern. Durch die Gestaltung mit heimischen
Wildpflanzen und den Verzicht auf Beleuchtung kann jeder in seinem Garten einen Beitrag leisten. Für Fledermäuse, die in Gebäuden Unterschlupf suchen, sollte bei der Modernisierung oder
Wärmedämmung darauf geachtet werden, ihnen Ersatz für Spalten und Hohlräume anzubieten, zum Beispiel durch den Einbau spezieller Dachbausteine oder das Aufhängen von Spaltenkästen am Haus bzw. an
Bäumen.
Nach dem informativen Teil wurden aus schwarzen Socken mit großer Begeisterung Fledermäuse gebastelt. Die NAJU-Betreuer Renate Agné und Rafael Wehrspann erklärten und unterstützten die Bastelaktion, so dass am Ende alle eine eigene Fledermaus mit nach Hause nehmen konnten, die sie an diesen Aktionstag erinnert.
Der NABU Wedemark unterstützt mit Rat und Tat beim Fund von Fledermäusen oder Problemen im Zusammenhang mit Fledermäusen. Kontakt: fledermaeuse(at)nabu-wedemark.de oder 0176 56108053
Text und Fotos: Beate Butsch
Für Rückfragen: Pressewartin, presse(at)nabu-wedemark.de und
Jugendarbeit, jugendarbeit(at)nabu-wedemark.de