Ein Grund mehr für den NABU Wedemark

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Große Bedeutung hat beim NABU der Ankauf von Flächen um Lebensgrundlagen einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren.
Am 30.10 trafen sich rund 20 Aktive vom NABU Wedemark, um solch ein neu erworbenes Grundstück zu begehen und gemeinsam Entscheidungen zu treffen.
Startpunkt war der nordöstliche Grenzpunkt am Trafoturm. Detlef Schwertmann begann mit interessanten Hintergrundinformationen zu Kauf, Vertrag und Förderungen.
Um der Natur ein Stück Land zurückzugeben, sind im Vorfeld oft viele Gespräche zu führen und Vorbereitungen zu leisten. Aber sie bedankt sich dafür mit einer Artenvielfalt, die bei allen Beteiligten für Begeisterung sorgt. So haben sich hier, wo anfangs nur Weiden standen,  mit der Zeit zahlreiche Gehölze und Pflanzen ausgesamt.

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Stendelwurz (Epipactis helleborine)

Für Orchideen-Freunde besonders interessant – die heimische Stendelwurz (Epipactis helleborine, externer Link) konnte sich hier bereits eine solide Basis schaffen. Diese heimische Orchidee finden aufmerksame Spaziergänger an vielen Wegrändern in der Wedemark und am Brelinger Berg, teilweise sogar in naturnahen Gärten.
Um ihr Wachstum zu fördern wird der NABU Wedemark an besonders orchideenreichen Stellen den Unterbewuchs auslichten und Brombeeren entfernen.
Ursula Schwertmann zeigt an dieser Stelle, welche invasiven Arten sich durch Ablage von Gartenabfällen und Vogelkot angesiedelt haben (externer Link) – z.B. die Mahonie, die Spätblühende Traubenkirsche, Cotoneaster oder die Kanadische Goldrute. Eine Eindämmung dieser Arten ist geplant.

Dass auch heimische Arten einer vielfältigen Flora und Fauna im Wege stehen können, ist ersichtlich, als die Gruppe sich beim Waldrand an der Westseite sammelt. Man schaut auf eine breite Front aus Zitterpappeln/Espen.

Dabei wäre die Lage ideal um zahlreiche Hot Spots für Insekten zu schaffen, meint Beate Butsch. Durch die Freilegung dieser Böschungen bzw. das Öffnen von Buchten würde hier für viele Insekten Lebensraum mit unterschiedlichen Windexpositionen, Sonnen- und Schattenplätzen entstehen. Es ist das erste Projekt dieser Begehung – im Januar/Februar 2023 soll dafür ein Arbeitstermin gefunden werden. Die NAJU wird hier wieder tatkräftig unterstützen.

Ansprechpartner für das rund 15.000 qm große Grundstück werden Helmut Kelbert, Manfred Tammen und Berthold Sterrenberg sein.

Text und Fotos: Julia Hüting
Foto Wespenspinne: Susanne Tammen