“Mäuse“ für die Mäuse - 1000 €-Spende für den Fledermausschutz

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Im Februar 2021 hatte IKEA in Burgwedel 45jähriges Jubiläum, eine Feier entfiel jedoch aufgrund der Einschränkungen durch die Coronapandemie. Stattdessen konnten die Mitarbeiter als Geburtstagsaktion Postkarten mit Grüßen ihres IKEA Einrichtungshauses kostenfrei an Freunde und Verwandte verschicken. Das Porto übernahm IKEA und spendete pro versandter Karte zwei Euro an den NABU, mit dem IKEA Deutschland seit 2011 hinsichtlich nachhaltiger Standortplanung und Ressourcenschonung zusammenarbeitet. Die Postkartenaktion erbrachte rund 400 €, die die Geschäftsleitung auf 1000 € Spendensumme aufstockte.
Aufgrund personeller Verbundenheit zu unserer Pressesprecherin Ingrid Wilhelms wurde die Summe dem NABU Wedemark zugedacht. Die NABU-Aktiven beschlossen bei ihrem monatlichen Treffen im März, die Spende in vollem Umfang zu Gunsten des Fledermausschutzes zu verwenden, speziell für die Winterquartiere.

Für die Fledermäuse sind sichere Quartiere für ihren Winterschlaf zwischen Oktober und März von zentraler Bedeutung. Einige Arten ziehen sich dafür in Baumhöhlen und -spalten zurück, andere nutzen Höhlen oder Felsspalten, die in der hiesigen Region jedoch kaum vorhanden sind. Als Kulturfolger suchen die Fledermäuse zum Überwintern vom Menschen geschaffene Gebäudeteile wie Erd- und Eiskeller, Stollen und Bunker auf. Doch diese verschwinden infolge Gebäudesanierung oder -abriss zusehends, so dass die Errichtung künstlicher Winterquartiere erforderlich ist.


Der NABU Wedemark ist seit über zwanzig Jahren im Fledermausschutz aktiv und hat seitdem in der Wedemark sieben künstliche Fledermauswinterquartiere errichtet. Deren Betreuung umfasst u.a. die einmal jeden Winter durchgeführte Kontrolle zur Erfassung des Fledermausbesatzes. Die Bestimmung der klimatischen Bedingungen innerhalb der Quartiere gehört ebenso dazu sowie ständige Arbeiten zur Verbesserung der Quartiere. Denn die Attraktivität von Winterquartieren hängt maßgeblich mit der Qualität der Hang- und Versteckmöglichkeiten für ein größtmögliches Artenspektrum zusammen.

Die von IKEA gespendete Summe soll überwiegend für technische Ausrüstung der Winterquartiere verwendet werden. Bislang wurden zur Kontrolle der klimatischen Bedingungen in den Quartieren ein-fache Thermo-Hygrometer eingesetzt.  Die Spende ermöglicht nun den Kauf von Klimaloggern, die über den ganzen Winter hinweg Daten erfassen. Daraus kann der NABU Hinweise zu ggf. nötigen baulichen Veränderungen ableiten.
Auch der Kauf einer schnellen Wildtierkamera wird erwogen, mit Hilfe derer der Einschlupf von Fledermäusen in die Quartiere dokumentiert werden kann.
Für Beobachtungen außerhalb der Quartiere soll eine Wärmebildkamera angeschafft werden. Damit kann das nächtliche Schwärmen der Fledermäuse im Herbst vor den Quartieren sichtbar gemacht und so auf die Annahme des Quartiers rückgeschlossen werden.
Des weiteren werden Hohlblocksteine der Fa. Winkler Betonwerk gekauft, die diese speziell als Fledermausquar-tiersteine entwickelt hat, und in den Quartieren als zusätzliche Hangplätze angeboten.

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 Text: Irene Jacks-Sterrenberg
Fotos: NABU Wedemark