Ergänzungen zu Blogbeiträgen

Weiteres zur Postkartenaktion

Schon am ersten Tag der Aktion wurden weit über 700 Protest-Postkarten unterzeichnet und abgegeben.

Schülervertreterinnen und Vertreter des Gymnasiums Mellendorf, der IGS Wedemark und der Realschule Wedemark bei der Übergabe der Protest-Postkarten an den Vorstand des NABU Wedemark zur Weiterleitung an den Serengeti-Park. V.l.n.r.: Britta, Max, Markus, Bigya, Steven und Flora Maral

Postkartenaktion zum Serengeti-Park-Airbus-Transport

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Baumrettung NABU Wedemark Motiv Nie Wieder Postkarte A6 innen_ws.jpg

Der Umweltrat Campus W hat in dieser Woche am Gymnasium Mellendorf, der IGS Wedemark, der Realschule Wedemark sowie der Grundschule Elze (GSE) in Kooperation mit dem NABU Wedemark eine Postkartenaktion gegen den geplanten Serengeti-Park-Airbus-Transport gestartet.

Begleittext zur Aktion für Schüler*innen und Eltern

 

hier der Wortlaut des Begleittextes
Airbus-Restaurant im Serengeti-Park Hodenhagen: Ein problematischer Transport
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,
was auf den ersten Blick wie eine tolle Idee wirkt, hat leider nicht unwesentliche Schattenseiten. Aber was genau ist passiert? Schon 2021 hat der Serengeti-Park in Hodenhagen den Plan gefasst, einen ausrangierten Bundeswehr-Airbus vom Typ A310 zu einem Restaurant umzufunktionieren. So weit so gut, doch wie kommt der Flieger nach Hodenhagen? Hier beginnen die Probleme: Selbstständig fliegend gelangt der Airbus nicht dort hin. In Teile zerlegt soll er auf der Straße von Hannover in die Südheide transportiert werden. Doch selbst ohne Flügel ist das Ungetüm
noch immer so groß, dass der Transport über die Straße nicht ohne weiteres durchgeführt werden kann. Entlang der Transportroute von Langenhagen über die Wedemark in Richtung Heidekreis müssen allein in unserer Gemeinde etwa 300 (Straßenbegleit-)Bäume auf 7m Höhe zum Teil radikal beschnitten oder sogar gefällt werden.
Der NABU schreibt hierzu: „Ein Beschnitt der Bäume auf 7m Höhe oder gar das Fällen eines jeden gesunden Baums wäre insbesondere für den einmaligen Transport des Airbus A310 in dem Rahmen verantwortungslos und kurzsichtig, da dies den Verlust wertvoller Baumbestände bedeuten könnte!“
Der Bürgermeister der Gemeinde Wedemark, Helge Zychlinski, hatte bereits 2021 in dem Zusammenhang Landesverkehrsminister Bernd Althusmann per Brief aufgefordert, das Projekt zu stoppen, um Schäden in der Natur zu verhindern. Denn diese Laubbäume, die eben oft als Straßenbegleitbäume angepflanzt werden,
haben eine durchschnittliche Höhe von rund 15-20 m und bewirken dadurch vielfältige ökologisch bedeutsame Funktionen: Sie produzieren Sauerstoff und binden dabei klimaschädliches CO2. Zudem wirken sie kühlend und spenden mit ihren Kronen gleichzeitig Schatten. Darüber hinaus leisten sie einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität, können mit ihren dicht belaubten Kronen Lärmemissionen senken und fungieren nicht zuletzt als wertvoller Lebensraum.
„Seit Monaten stellt der Freizeitpark in Aussicht, die Ungefährlichkeit solch eines Transportes durch ein Gutachten unter Beweis zu stellen“, so Bürgermeister Helge Zychlinski. „Ohne diesen Nachweis würde die Region Hannover als Untere Naturschutzbehörde die Transportgenehmigung über ihr Gebiet nicht erteilen.“
Dieses Gutachten hat der Serengeti-Park nunmehr durchführen lassen, die Ergebnisse lägen der Region jetzt vor, berichtet Bürgermeister Zychlinski.
Natürlich hat nicht nur der Bürgermeister der Gemeinde Wedemark großes Interesse an den gutachterlichen Ergebnissen. Doch Auskunft erhalten die Bürgerinnen und Bürger der Wedemark nicht. Für die Region sei es aufgrund des laufenden Verfahrens schwierig, die Informationen weiterzugeben, zumal das Gutachten nicht durch die Naturschutzbehörde, sondern durch den Freizeitpark beauftragt wurde. „Für den Park selbst wäre es wiederum ein Leichtes, die Untersuchungsergebnisse der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen“, hält Herr
Zychlinski fest. Deshalb habe er die Geschäftsführung des Freizeitparks angeschrieben und um Übersendung gebeten. In einem persönlichen Telefonat mit Geschäftsführer Fabrizio Sepe lehnte dieser den Wunsch nach Transparenz ab. Doch warum diese Geheimniskrämerei, wenn der Transport wie von Seiten der Parkleitung öffentlich behauptet wird „durch die Äste der Bäume [gleite]“ und keine Schäden anrichten werde?
Der NABU fordert, den Transport des Airbus durch die Wedemark zu verbieten und hat dafür eine Petition gestartet: https://www.openpetition.de/petition/statistik/rettet-die-baeume-stoppt-den-airbus-transport-des-serengeti-parks-durch-die-wedemark.
Auch der Umweltrat des Campus W möchte sich dieser Forderung anschließen und unterstützt den NABU mit einer gemeinsamen Postkartenaktion: Wir planen am Freitag, den 30. September in allen Klassen Postkarten zu verteilen, die die Schülerinnen und Schüler unterschreiben können, sofern sie sich diesem Protest ebenfalls anschließen möchten (siehe Anhang). Die Postkarten werden direkt im Verwaltungstrakt der Schule in einer großen Box gesammelt und am Ende des Schultages von allen drei Schulen auf dem Campus an den NABU zum Versand an den Serengeti-Park übergeben. Natürlich können die Postkarten auch für Freunde oder Bekannte mit nachhause genommen werden, um sie im Anschluss selbst an den Serengeti-Park schicken. Alles was man dafür braucht, ist eine Briefmarke.
Wir möchten damit ein Zeichen setzen, dass uns die Natur und die Bäume hier in der Gemeinde am Herzen liegen. Ein Flugzeug als Restaurant mag eine tolle Marketing-Idee sein, doch nicht um jeden Preis. Wir sagen: STOPPT DEN AIRBUS-TRANSPORT DES SERENGETI PARKS DURCH DIE WEDEMARK!


Verändert und ergänzt nach:
NABU-Wedemark (2022).
In: https://www.nabu-wedemark.net/2022/08/14/airbus-restaurant-im-serengeti-park-hodenhagen-
ein-problematischer-transport/
Gemeinde Wedemark (2022).
In: https://www.wedemark.de/portal/meldungen/serengeti-park-verweigert-kooperation-bei-airbus-
transport-918004913-20051.html