Let‘s go wild - Exkursion der NAJU-Wedemark in den Tiergarten Hannover

„Was erleben wir da wohl? Welche Tiere werden wir sehen?“, fragten sich die NAJUs.  Die Spannung stieg auf dem Weg mit S-Bahn und Stadtbahn zum Tiergarten in Hannover.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Tiergartens und der Regeln wie „die Besucher müssen auf den Wegen bleiben - nur das Wild darf überall herumlaufen“ ging es los. Zuerst fielen alte abgestorbene Bäume auf - stehende und liegende.  Natürlich wussten die Kids und Teens der Naturschutzjugend Wedemark schon, dass von und im Totholz viele Tierarten leben, besonders Insekten, von denen sich wiederum Vögel ernähren. So kommen hier zum Beispiel fünf verschiedene Spechtarten vor. Totholz lebt also und trägt erheblich zur Biodiversität bei. Die Landschaftsplanerin Beate Butsch erklärte, dass der Tiergarten bei Stürmen geschlossen wird und daher anders als an Straßen nicht jeder abgestorbene Baum aus Sicherheitsgründen entfernt werden muss.

NAJU_2022.06.25_Tiergarten-Hannover_Beate_Butsch_DSC_5849_Totholz_lebt_ws.jpg
Tiergarten-Hannover, Totholz_lebt; Foto: Beate Butsch

Die zahlreichen frei im Gelände laufenden Damhirsche faszinierten die Gruppe ganz besonders, es gab braune, weiße und schwarze Damhirsche, die ohne Zaun zwischen Tier und Mensch beobachtet und fotografiert werden konnten. 

NAJU_2022.06.25_Tiergarten-Hannover_Beate_Butsch_DSC_5803_Damhirsche_im_Tiergarten_ws.jpg
Tiergarten-Hannover, Damhirsche; Foto: Beate Butsch

Die größeren Rothirsche dagegen ließen sich in ihrem weitläufigen Gehege am besten mit den Ferngläsern entdecken. Jakob erklärte die Funktion des speziellen Verdauungssystems der Wiederkäuer mit ihren vier Mägen. Die Wildschweine waren beim genüsslichen Suhlen zu beobachten. Eine Bache mit noch ganz kleinen Frischlingen hielt sich mehr im Hintergrund auf.
Neben den Tieren war auch der Wald selbst besonders. Offene Bereiche und dichter mit Bäumen bestandene wechseln sich ab.  Die Äste der Bäume setzen erst in einer Höhe an, in der sie von den Hirschen nicht mehr abgefressen werden können – so hat sich im Lauf der Zeit der Charakter eines Hutewalds entwickelt. Hutewälder sind historische Kulturlandschaften, die vor allem im Mittelalter durch Beweidung des Waldes mit Vieh entstanden sind: Lichte Wälder mit großkronigen alten Bäumen.     
Am Schluss waren sich alle einig: „Es ist toll, dass man hier in diesem ursprünglichen Wald dem Wild so nah kommen kann.“        
Die nächsten NAJU-Termine sind ab Mitte September unter www.nabu-wedemark.de auf der Terminseite zu finden (Kontakt: jugendarbeit(at)nabu-wedemark.de).

Text:     Beate Butsch
Fotos:  Beate Butsch: Totholz lebt, Damhirsche; Martin Klingenberg: Gruppenbild NAJU-Wedemark