„Da kommt was Großes raus!“ Fasziniert entdecken die Kinder und Jugendlichen in dem großen Gekrabbel tausender Ameisen, wie ein grünschillernder Käfer aus dem Ameisenhügel herausklettert. Ein ganz seltenenes Glück ist diese Beobachtung, die ausgerechnet in diesem Augenblick passiert, in dem sich zwölf Kinder und Jugendliche der Naturschutzjugend gebannt vor dem Ameisen-Terrarium im MoorIZ in Resse drängeln. Es handelt sich um einen Rosenkäfer, wie Klaus Jautzus den NAJUs erklärt. Der Ameisenheger der Deutschen Ameisenschutzwarte erläuterte den spannenden Lebenslauf dieses Käfers: Wenn der Käfer es schafft, aus dem Ameisenhügel aufzufliegen und sich zu verpaaren, dann beginnt eine neue Generation des Rosenkäfers. Die Weibchen lassen ihre Eier über einem Ameisenhügel fallen. Diese werden von den Ameisen in das Hügelinnere getragen. In dem modernden Holz des Baumstumpfes, der die Grundlage für den Ameisenhügel gebildet hat, entwickeln sie sich zu Larven . Sie wachsen in dem Bau in mehreren Jahren zu stattlichen Engerlingen heran, ohne von den Ameisen getötet zu werden, verpuppen sich dann im Ameisenbau, um ihn danach als fertiger Käfer zu verlassen.
Doch mindestens genauso spannend fanden die NAJUs den Lebenszyklus des Ameisenvolkes, das eine Vielzahl von Aufgaben für Tausende von Arbeiterinnen vorsieht, während nur die Königin begattet wird und dann bis zu zwanzig Jahre lang Eier legt. Demgegenüber kommt den nur wenige Wochen lebenden männlichen Tieren nur die Aufgabe der Begattung zu. Danach sterben sie.
Um das Erlernte weiter zu vertiefen, wurden dann in der Gruppe Rätselfragen zum Thema Ameisen diskutiert und gemeinsam beantwortet.
Für die anschauliche Einführung in die Lebenswelt der Waldameisen bedankte sich die NAJU-Gruppe bei Herrn Jautzus und überreichte einen von Kindern gebauten Nistkasten.
Text: Axel Neuenschwander Fotos: Beate Butsch