ausgewählte Presseinformationen NABU.de

2020-09-29 (MDR)
Studie zu Umweltgiften - Nahezu kein Ort mehr ohne Pestizide
Laut einer Studie verbreiten sich ausgebrachte Pestizide weiter als angenommen. In Deutschland dürfte es keine unbelasteten Orte mehr geben, so die Forscher. Biobauern befürchten Konsequenzen.
Das bisher umfangreichste Messprogramm für luftgetragene Pestizide in Deutschland hat beunruhigende Daten zu Tage gefördert. "Das Hauptergebnis unserer Studie ist, dass man in Deutschland höchstwahrscheinlich keine Standorte mehr ohne Pestizide findet. Selbst im Bayerischen Wald - und der Standort war mitten im Nationalpark - haben wir fünf Pestizide gefunden", so die leitende Wissenschaflerin Maren Kruse-Plass, Biologin beim Ingenieurbüro TIEM-Integrierte Umweltüberwachung, gegenüber dem ARD-Magazin Fakt.
Für das Projekt wurden zwischen 2014 und 2019 an 163 Standorten in ganz Deutschland Messungen durchgeführt. Insgesamt wurden in allen Proben 152 Wirkstoffe nachgewiesen, 138 davon stammen aus landwirtschaftlichen Quellen. Davon wiederum sind rund 30 Prozent in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr zugelassen.

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2019-12-12
NABU: Die EU kann nur so grün werden wie ihr Haushalt
Krüger: Schutz der Artenvielfalt braucht eigenen Finanztopf - mit mindestens 15 Milliarden Euro pro Jahr
Brüssel – Zu den heutigen Verhandlungen der Staatschefs zum EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027 fordert der NABU, den Schutz der Artenvielfalt endlich ausreichend zu finanzieren. Mit Blick auf die alarmierende Lage von Arten und Lebensräumen muss erstmals ein eigenes Budget für den Naturschutz eingerichtet werden, das jährlich mindestens 15 Milliarden Euro umfasst. Einen solchen EU-Naturschutzfonds hat auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Dieses Geld ist mindestens erforderlich, um die EU-weit selbst gesteckten Naturschutzziele zu erreichen. Mit dem Geld müssen vor allem Landwirte für Naturschutzleistungen belohnt werden, etwa für das Anlegen von Hecken, Brutflächen für Vögel oder die Pflege von artenreichen Wiesen und Weiden.
„Der Naturschutz ist in Deutschland und Europa seit Jahrzehnten chronisch unterfinanziert. Die Folgen sind besorgniserregend: Insekten und Vögel verschwinden in atemberaubenden Tempo, Landwirtschaft und Wälder sind nicht vorbereitet auf die Erderhitzung. Es ist gut, dass Ursula von der Leyen diese Probleme erkannt hat und weit oben auf ihre Agenda setzt. Jetzt muss ihr ‚Green Deal‘ aber auch mit Geld hinterlegt werden, um die Arten- und Klimakrise zu stoppen. Die EU kann nur so grün werden, wie es ihr Haushalt erlaubt“, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

 

Text der Presseerklärung
Mehr zu den NABU-Forderungen „Ein EU-Haushalt für Mensch und Natur“ (pdf, 350 kb)




2019-07-17  Naturschutz aktuell - NABU-Pressedienst

NABU: Klöckners eigene Berater empfehlen radikalen Umbau der EU-Agrarpolitik
Berlin/Bonn – Zum wiederholten Mal muss sich Bundesagrarministerin Julia Klöckner deutliche Kritik von ihren eigenen wissenschaftlichen Beratern gefallen lassen. Die Experten, die der Ministerin Empfehlungen zur Agrar- und Ernährungspolitik geben, fordern in einem neuen Gutachten einen radikalen Umbau der EU-Agrarpolitik. Diese müsse künftig Gemeinwohlzielen dienen, vor allem im Klima-, Umwelt- und Artenschutz sowie beim Tierwohl, und endlich von den ineffizienten Direktzahlungen wegkommen.
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