
Manfred Tammen vom NABU Wedemark hatte am Samstag, den 27.09.2025, zur Obsternte auf der Streuobstwiese Mellendorf eingeladen.
Leitern, Säcke, Körbe und Apfelpflücker in Teleskopausführung lagen bereit, ein Traktor mit Hänger parkte bereits auf der Obstwiese, die Obstbäume waren alle mit Kärtchen versehen, auf denen die Apfelsorte und einige Daten zur Herkunft vermerkt waren - Manfred Tammen, seine Frau Susanne, und weitere NABU-Aktive hatten für die Apfelernte alles professionell vorbereitet.
Manfred Tammen freute sich über zwanzig NABU-Aktive, die seiner Einladung zum diesjährigen Pflücktermin gefolgt waren. „Dass wir heute bei trockenem und sonnigem Wetter pflücken können, ist umso schöner! Wir können noch nicht sagen, wie viel Obst es am Ende wird; das werden wir natürlich erst dann sehen, wenn das Obst verladen wurde und wir es dann zur Mosterei gebracht haben. Es wird auf jeden Fall eine reichhaltige Ernte werden“, vermutet der Gebietsbetreuer für die Streuobstwiese Mellendorf. Auch dieses Jahr wurden wieder ca. 800 bis 1.000 kg Äpfel geerntet, und an eine mobile Mosterei geliefert. Der Apfelsaft wird dann an die aktiven Mitglieder zum Selbstkostenpreis abgegeben. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich reichlich an Lagerobst und genussreifem Obst bedienen, und mit nach Hause nehmen.
„Der Glockenapfel trägt dieses Jahr gut - ein sehr dankbarer Apfel; der Holsteiner Cox hat dieses Jahr auch wieder eine gute Ernte abgeworfen; der Mc Intosh hat dieses Jahr viele kleine Früchte - das sind auch ganz leckere Äpfel; der Rote Boskop ist toll geworden - er ist richtig kräftig und durch den Regen auch sehr gut gewachsen“, erläuterte der Apfelexperte, und weiter „das was heute noch am Baum bleibt, überlassen wir der Natur und den Mitlebewesen hier auf der Wiese, die einfach davon profitieren werden. Wir machen ja keinen Ertragsanbau, sondern das hier ist eine Naturschutzfläche, die dann auch der Tierwelt und den Insekten dienen soll.“
Die Arbeit auf der Streuobstwiese Mellendorf ist allerdings nicht an einem Tag erledigt, sondern benötigt das ganze Jahr über Pflege und Einsatz. „Die Bäume müssen von Beginn an regelmäßig geschnitten werden; gerade in den Anfangsjahren benötigen sie einen Erziehungsschnitt, damit sie eine stabile Krone aufbauen können, um dann auch lange standfest zu sein. Wir haben glücklicherweise eine Beweidung durch Heidschnucken, mit denen wir seit einigen Jahren wirtschaften. Dafür haben wir die Fläche komplett einzäunen müssen und alle Zaunpfähle neu gesetzt. Die Beweidung hält dann praktisch den unteren Raum frei, und die Schafe sind für die Artenvielfalt einfach von großer Bedeutung“, erklärte der Naturschutzexperte.
Diese Arbeiten können natürlich nicht allein von einer Person erledigt werden. Dazu organisiert Manfred Tammen über das Jahr verteilt einige Pflegeinsätze. Hier können NABU-Aktive, die sich für das Thema Streuobstwiese interessieren, beim Baumschnitt oder bei anderen Pflegearbeiten mitwirken. „Ich bin sehr zufrieden über die große Beteiligung und freue mich, dass wir heute eine gute gemeinsame Aktion von NABU-Aktiven durchführen konnten,“ resümierte Manfred Tammen.
Die diesjährige Ernte erbrachte eine sagenhafte Menge von 585 l Apfelsaft, der in der Mosterei in 3 l- und 5 l-Apfelsaftboxen abgefüllt wurde, und vom NABU-Team gleich mitgenommen werden konnte.
Text und Bild: Manfred Tammen, Helmut Kelbert, NABU Wedemark e.V./ 02.10.2025