Moor muss nass
Im Rahmen der Präventionswoche am Gymnasium Mellendorf ging es für die Klassen des fünften Jahrgangs und ihre KlassenlehrerInnen wieder ins Moor. In der Woche vom 5. Februar bis zum 9. Februar war an jedem Tag eine andere fünfte Klasse im Resser Moor und half gemeinsam mit den ehrenamtlichen HelferInnen des Hegering Wedemark und dem NABU Wedemark beim Entkusseln der Moorflächen. Dabei werden Bäume aus dem Moorkörper entfernt, um das Austrocknen zu verhindern.
Unterstützt wurde das GM in diesem Jahr auch von der IGS. Frau Werwarth organisierte die Unterstützung des siebten Jahrgangs, so dass die Woche über im Moor ordentlich Betrieb war.
Das wir diese wichtige Arbeit im Moor unterstützen liegt daran, dass Moore richtige Klimaschützer sind. Die Moorflächen der Erde bedecken nur einen verschwindend kleinen Anteil der weltweiten Landfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder zusammen. Als wäre das nicht schon genug, sind sie aufgrund der einzigartigen Lebensbedingungen Heimat verschiedenster Tiere und Pflanzen, die nur hier vorkommen. Damit das Moor aber erhalten bleibt, muss es nass sein – also richtig nass. In den Mooren der Wedemark findet darum ein Renaturierungsprozess statt, bei dem die Moore wiedervernässt werden. Nachdem sie jahrzehntelang vom Menschen genutzt worden sind und ihre Kohlenstoffspeicherfunktion mehr und mehr verloren haben, hat man sich nun vorgenommen, die Moore zu schützen und zu bewahren.
Durch das Verschließen von Entwässerungsgräben und das Einrichten von Dämmen, die den Wasserabfluss verhindern, soll der Moorkörper schön nass bleiben. Nach den tagelangen ergiebigen Regenfällen in diesem Winter ist das Moor nun nass, wirklich nass. Es steht geradezu unter Wasser. Das konnten auch die SchülerInnen des GM und der IGS erleben. Ohne Gummistiefel und vorsichtiges Vortasten auf den Moorflächen, war kein Vorwärtskommen trockenen Fußes möglich. An den Stellen, an denen in den letzten Jahren noch fleißig Bäume gefällt wurden, stand das Wasser nun so hoch, dass dort in diesem Jahr nicht gearbeitet werden konnte. Es gab dennoch genug zu tun. Am Donnerstag und Freitag zum Beispiel wurden entlang des Moor-Erlebnispfades von Markus Stadie und Detlef Schwertmann vom NABU große Bäume gefällt und zerteilt. Die SchülerInnen zogen daraufhin alle Stämme und Äste aus dem Moor und schichteten sie am Rand des Weges auf. Das Holz wird in der Folge geschreddert und als Wegauflage für den Erlebnispfad genutzt.
Diesen sind die SchülerInnen dann auch einmal in Gänze abgelaufen und durften, angeleitet von den NABU-Experten, aber ausnahmsweise auch die Wege verlassen und rechts und links das Moor erkunden. An vielen Stellen ist das Moor nämlich Zeuge der Menschheitsgeschichte. So lassen sich Spuren des Torfstechens ebenso wie der ehemalige Autobahntrasse, die durch das Moor führt, finden. Mittlerweile holt sich die Natur Stück für Stück das Moor zurück, so dass es wieder ein wichtiger Partner im Sinne des Klimaschutzes sein kann und wir werden diesen Prozess weiterhin aktiv unterstützen und begleiten. Vielleicht dann mit dir!?
Text & Bilder: Christian Kossenjans