"Schwalbenfreundliches Haus" in der Wedemark gekürt

Noch heute gilt die Schwalbe bei uns in Deutschland als Vorbote des Sommers, wenn sie aus ihrem afrikanischen Winterexil zu uns zurückkehrt. Die Vögel fühlen sich in einer von Menschen geprägten Umgebung wohl - die Mehlschwalbe nutzt zum Beispiel einen Platz im Stall oder rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes.

So geschehen bei uns in der Wedemark, wo wir die erste Plakette für das "schwalbenfreundliche Haus" an eine Familie aus Meitze vergeben durften. "Ich habe mich so an diesen Geräuschpegel des Vogelgezwitschers gewöhnt. Wenn sie im Frühling nicht mehr zu uns kommen würden, würde uns das sehr fehlen", erklärt die Hausbesitzerin ihr Engagement für die Schwalben. Dies sei auch der Grund, warum sie sich für die Plakette beworben habe, denn viele Leute wüssten gar nicht, wie schlecht es teilweise um die Flugkünstler stehe und mit welch einfachen Maßnahmen man den weiteren Rückgang verhindern könne.

Nest, Mehlschwalbe
Genug Platz für den Nachwuchs: Nester der Mehlschwalbe.Foto:NABU/L.Reinberger

An der hier windgeschützten Seite des Hauses haben viele Mehlschwalben Platz ihre Nester zu bauen, in denen sie später ihren Nachwuchs aufziehen können. Diese Plätze zu finden wird jedoch immer schwieriger: durch die Sanierung vieler Gebäude fehlt es an geeigneten Brutmöglichkeiten und auch Baumaterial wie feuchter Lehm wird durch Flächenversiegelungen immer schwieriger zu finden. Schließlich trägt auch der Pestizideinsatz der Landwirtschaft dazu bei, dass es immer weniger Insekten und damit verbunden weniger Nahrung für die Schwalben gibt.

Genug Gründe, andere Menschen auf den Schutz der Schwalben aufmerksam zu machen. Deshalb hat der NABU in Niedersachsen vor Jahren die Aktion "Schwalben willkommen" ins Leben gerufen. Über 4.000 Häuser haben NABU-Aktive mittlerweile dafür ausgezeichnet, dass die sprichwörtlichen Glücksboten dort willkommen sind und aus ihren entfernten Überwinterungsgebieten südlich der Sahara jedes Frühjahr wieder dorthin zurückkehren können.

Die Unterstützung der Sommerboten an Gebäudefassaden wie hier in Meitze verdient Anerkennung - und genau diese möchte der NABU mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" auszeichnen. So haben wir uns sehr gefreut, der Familie für ihren wertvollen und wichtigen Artenschutzbeitrag danken zu können, in der Hoffnung, dass durch die Plakette mehr Menschen auf das Thema aufmerksam werden und die Akzeptanz für Schwalbenkolonien gesteigert werden kann. 

Möchten Sie sich auch um eine Auszeichnung bewerben? Unter Online-Bewerbungsformular können Sie dies mit wenigen Klicks ganz einfach tun. Weitere nützliche Informationen rund um die Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" finden Sie unter  Schwalben willkommen

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Überbringer des Glücks: Schwalbenbeauftragter des NABU Wedemark Ulf Zybarth mit der stolzen Besitzerin der Plakette "Schwalbenfreundliches Haus"; Foto:NABU/L.Reinberger


Text und Fotos: L. Reinberger